Welt am Sonntag: „Das war’s dann wohl“

Autor: Birgit Borreck
Kategorie HONESTIS AG in den Medien
Datum: 05 May, 2021

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Welt am Sonntag: „Das war’s dann wohl

Seit Monaten sind Hotels geschlossen – und so manches wird wohl auch nie wieder aufmachen. Erste Notverkäufe deuten auf einen tiefen Wandel in der Branche hin

Die Tage des Hotels „Residence“ in Bonn sind gezählt. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 stehen die 140 Zimmer leer. Mehr als ein Jahr lang nahm niemand mehr Platz auf den honigfarbenen Holzmöbeln im 90er-Jahre-Stil. Einst war das Viersternehotel am Kaiserplatz eine beliebte Adresse. Doch Ende Juni macht die Betreiberin Centro Group Schluss. Ob das Hotel je wieder öffnen wird, unter einem anderen Namen, ist unklar. In der Centro-Mitteilung zur Schließung liegt ein bitterer Unterton: „Leider sind wir durch die aktuelle Situation gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, die der Pandemie und den politischen Entscheidungen geschuldet ist.“

Spricht man direkt mit der Centro-Chefin Homeira Amiri, schlägt die Bitterkeit um in Wut und Enttäuschung: „Man ist einfach davon ausgegangen, dass es die Unternehmen schon irgendwie schaffen werden“, sagt sie. Doch die Hilfszahlungen der Regierung sind gedeckelt. Für kleinere Gastronomen und Hoteliers reichen die Überbrückungsgelder vielleicht aus. Bei größeren Betrieben wie Centro nicht. „Mit der Überbrückungshilfe kommen wir aktuell auf maximal 50 Prozent unserer Fixkosten“, sagt Amiri. 2019 hatte Centro mehr als 60 Häuser, jetzt sind es noch 40. Im Dezember verkaufte Centro aus Finanznot 13 Hotels an die Premier-Inn-Gruppe des britischen Investors Whitbread. Bei sieben weiteren Objekten wurde die Pacht beendet. „Einige dieser Häuser werden wohl komplett geschlossen, weil die Eigentümer kein Interesse am Weiterbetrieb haben“, sagt Hamiri.

JETZT SCHADENERSATZ Im siebten Monat des Lockdowns stehen Hotelbetreiber, aber auch andere Gastronomen, die vor Ausbruch der Pandemie von Familienfeiern und Kongressen gelebt haben, am Rande des Ruins. Weil am 30. April der außerordentliche Corona-Insolvenzschutz auslief und gleichzeitig keine Wiedereröffnung der Hotels in Deutschland in Sicht ist, wissen viele Betreiber nicht, wie es weitergehen soll. Das Ende vor Augen, verlangen einige Unternehmen nun Schadenersatz von der Bundesregierung. Sie planen den juristischen Gang vor das Bundesverfassungsgericht. Derweil stehen im Ausland schon Investoren bereit, die das hierzulande häufig von Mittelständlern und Familien geführte Geschäft allzu gern übernehmen würden. Dirk Iserlohe, Aufsichtsratschef der Dorint-Hotel-gruppe, versucht schon seit Monaten, die Bundesregierung und das Kanzleramt auf die Lage der Branche aufmerksam zu machen. „Ich sehe uns als eine Art Bauernopfer“, sagt er. Hotels hätten schließen müssen, damit andere Branchen ganz normal weitermachen konnten. „Von einem Wiederanlaufen des Geschäfts zu Pfingsten gehe ich nicht mehr aus“, sagt Iserlohe. „Vielmehr werden die Hotels wahrscheinlich als Letztes dran sein, obwohl die Branche laut Robert Koch-Institut nichts zum Infektionsgeschehen beigetragen hat.“

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Tags: Corona-Virus Dirk Iserlohe Dorint GmbH

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